Von fehlenden Behindertenparkplätzen, Uhus, Hühnern und dem, was ein Grünfink gesagt hat.

Heute hab’ ich mich vom Sonnenschein verführen lassen und bin über die Bahnstrecke hinweg zur Borsdorfer Zweifelderhalle geflattert, die ja lt. Belegungsplan irgendwie eine Dreifelderhalle ist. Aber was weiß ich schon, ich bin ja nur ein Spatz und habe es nicht so mit dem Rechnen. Aber zurück zu meinem Geflatter. Die Halle ist schon eine tolle Sache und so schööön grün, dass Bendow, Krüger und Loriot ihre Freude dran hätten, wären sie nicht schon gestorben.

Aber zurück zu meinem Aus-Flug. Schön finde ich an der Borsdorfer Zweibisdreifelderhalle, dass da ordentlich Platz ist. Also draußen, zum Einparken. Also nicht, dass ich da Probleme hätte, denn ich bin ja ein Spatz und finde immer einen Platz. Oh, es reimt sich … Aber für die Menschen und deren Autos, da gibt es an der Halle immer ein Plätzchen. Ganz vorn ist ein Platz, da kann sogar eines dieses neumodischen Elektroautos stehen. Also stehen können die ja sonstwo, aber dort gibt es sogar Strom für die. Das finde ich toll, denn während der Mensch drinnen in der Halle beim Sport neue Kraft tankt, kann das Auto draußen Strom tanken. Wer sich jetzt fragt, warum der Mensch zum Sport mit dem Auto fährt und seine neue Kraft nicht auf dem Fahrrad tankt, darf von mir keine Antwort erwarten. Ich bin ja nur ein Spatz und was weiß ich schon von den Menschen.

Zurück zum Platz an der Halle. Als ich vor vielen Jahren mal am Fenster vor dem Borsdorfer Ratssaal gelandet bin und beim Gemeinderat gelauscht habe, meckerte da einer, dass das mit dem Strom ja schön sei, dass es aber an der Halle an Parkflächen für Behinderte mangele. Der damalige alte Rathausuhu sagte, dass das noch nachgeholt werde. Bei den Rathaushühnern wurde damals übrigens ganz schön über den Uhu gegackert. Der Stromanschluss existiere doch nur, weil der Uhu es so wollte für sein notorisch stromnötiges Elektrodienstauto. Aber das glaube ich den Hühnern nicht, die gackern ja den ganzen Tag und außerdem wäre das ganz schön fies und sowas macht ein Rathausuhu nicht. Aber was weiß ich schon, ich bin ja nur ein Spatz.

Aber zurück zum Platz an der Halle: Einen Behindertenparkplatz gibt es dort bis heute nicht. Beim Parken gilt: Wer zuerst kommt, hat den Platz. Also sofern er nicht das eine Steckerauto hat, für das ein Platz reserviert ist. Aber für Leute, die nicht so gut auf den Füßen unterwegs sind, kann es buchstäblich eng werden. Und weit.

Ich staune ja, wie so etwas kommt. Ich höre die Menschen immer wieder klagen, dass in ihrem Spatzenland alles und jedes reguliert sei und man nichts tun könne, ohne einen Berg komischer Regeln beachten zu müssen. Letztens hörte ich sogar, dass es eine DIN geben soll, was immer das sein mag. Ich weiß das nicht, ich bin ja nur ein Spatz und kenne mich mit Körnchen und Krümelchen aus, aber nicht bei sowas. Jedenfalls habe ich einen dieser Menschen zwitschern hören, dass da auch etwas über vorgeschriebene Behindertenparkplätze und all sowas drinsteht. 

Aber sicher ist das nur Gegacker und alles ist so, wie es ist, rechtens. Schließlich hat das alles eine Behörde geplant und geprüft und da geht ja nichts schief. Und außerdem hat so ein Grünfink letztens gesagt, dass der Staat keine Fehler macht. Aber was weiß ich schon, ich bin ja nur ein Spatz (und der ist ja eigentlich ein Kinderbuchautor). -ps

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